Hernán Neira nimmt eine zweifache Berufung wahr. Er arbeitet sowohl als Universitätsprofessor als auch als Schriftsteller. Der in Lima (1960) geborene Chilene schloss sein Philosophiestudium an der Katholischen Universität in Santiago de Chile ab, an der er zudem die Perspectivas, eine gegen die Diktatur gerichtete Studentenzeitung, leitete. Von 1985 bis 1992 lebte er in Paris, wo er in Philosophie an der Universität Paris VIII promovierte. Er studierte ebenfalls Soziologie und Linguistik an der l´Ecole de hautes im Fachbereich der Sozialwissenschaften.
Er lehrte in Frankreich am Institut d´études politiques (1991-1992) und in Chile an der Universidad Austral (1993-2007). Auch war er Gastprofessor an der Universidad de Chile, Diego Portales, de Los Lagos, de La Frontera, Católica de Chile, und Universidad Nacional Andrés Bello. Seit 2008 lehrt er Politische Philosophie an der Universidad de Santiago de Chile.
Seine Bücher und Artikel zeichnen sich durch eine große Bandbreite an Gattungen aus (Romane, philosophische Fachliteratur, kultur- und philosophischtheoretische Artikel). Er veröffentlichte die Kurzgeschichten A golpes de hacha y fuego (Editorial Andrés Bello, Santiago, 1995) und die Romane El sueño inconcluso (Editorial Planeta, Santiago, 1999) und El naufragio de la luz (Ediciones B, Barcelona, 2004).
Er publizierte ebenfalls philosophische Essays El espejo del olvido (Dolmen Ediciones, Santiago, 1997), La ciudad y las palabras (Editorial Universitaria, Santiago, 2004) und Visión de los vencidos, Estudio y transcripción de las «Memorias» de Juan Bautista Tupac Amaru (Editorial Universidad de Santiago, 2009).
Des Weiteren wirkte er an den Tageszeitungen El Mercurio (Chile) und El País (Spanien), The International Literary Quarterly, New York und an der Zeitschrift Ecos de España y Latinoamérica (Deutschland) mit.
Seine akademische Tätigkeit hat folgende Schwerpunkte: Politisch-soziale Philosophie, Literaturtheorie und die Kultur Lateinamerikas. In diesen Bereichen veröffentlichte er wissenschaftliche Artikel in Chile, den Vereinigten Staaten, Spanien, den Niederlanden und auf Kuba. Während seiner Lehrtätigkeit an der Universidad Austral (1993-2007) war er in leitenden Positionen beschäftigt. Fünfmal erhielt Neira die Unterstützung des Fondo Nacional de Investigación, Ciencia y Tecnología, um seine Forschungsabsichten zu verwirklichen.
2003 gewann er durch einen einstimmigen Beschluss der Jury mit seinem Roman El naufragio de la luz den internationalen Literaturpreis Las Dos Orillas, welcher von fünf europäischen Verlegern vergeben wird. Der in Spanien zuerst erschienene Roman El naufragio de la luz wurde ins Französische, Italienische, Portugiesische und Griechische übersetzt.
Zur Zeit lebt Hernán Neira in Santiago de Chile.